Mütter als Bezugspersonen, als (Mit)Täterinnen, als duldende Mitwisserinnen Mütter finden wenig Beachtung in der deutschsprachigen Forschung und der Literatur zum sexuellen Missbrauch. Nur in den Bereichen Prävention und Intervention geht es partiell um Mütter - als Mütter von Opfern und Ehefrauen von Täter*innen. Die eigene Sicht der Dinge (auf ihre Situation, ihr Erleben, ihre Handlungsweisen und Bewältigungsstrategien) wird jedoch nicht erfragt. Besonders wenn die Täter*innen Familienangehörige sind oder zum sozialen Nahraum des Opfers gehören, gewinnt die Schuldfrage eine besondere Brisanz. Der Vortrag gibt einen Einblick in Forschungsergebnisse und Erfahrungsberichte von Müttern, die vom Thema „Sexualisierte Gewalt“ betroffen sind. Wichtig ist, den Blick auf die Unterschiedlichkeit dieser Gruppe von Menschen zu öffnen und differenziertes Verstehen zu fördern, ohne ihre Mit-Verantwortung zu verwischen. Vorheriger Beitrag: Missbrauch in Institutionen Zurück Nächster Beitrag: Geschwisterinzest Weiter