Wie können Sie vorbeugen? Es gibt kein "Rezept", um Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Der beste Schutz sind Selbstsicherheit und Selbständigkeit. Grundlegend ist eine Erziehungshaltung, die Kinder für das Leben stark macht. Wichtig ist, dass ihr Kind weiß, wie es sich in bestimmten Situationen verhalten soll und welche Rechte es Erwachsenen gegenüber hat. Dazu gehört vor allem das Recht NEIN sagen zu dürfen und zu können. Wer immer lieb und artig sein muss, lernt nicht, für sich einzustehen. Selbstbewusste Kinder sind oft anstrengend und stoßen oft auf Missfallen, weil sie als eigensinnig gelten. Aber genau darauf kommt es an. Bequeme Kinder sind manchmal auch bequeme Opfer. Kinder sollen mit ihren Gefühlen ernst genommen werden. Die innere Stimme, die ihnen sagt, was ihnen komisch vorkommt, darf nicht überhört, ausgeredet oder umgedeutet werden (z.B. "Stell Dich nicht so an, das tut doch gar nicht weh!"). Kinder müssen in ihrer eigenen Wahrnehmung gestärkt und unterstützt werden. Schließen Sie das Thema "Sexueller Missbrauch" in der Erziehung und Aufklärung Ihres Kindes nicht aus. Reden Sie darüber sachlich und undramatisch mit Ihrem Kind. Liebe und Sexualität sollen ihm als positive Gefühle vermittelt werden. Deshalb wählen Sie für das Thema "Missbrauch" einen anderen Zeitpunkt als den, an dem Ihr Kind Sie neugierig nach Liebe und Sexualität fragt. Kein Kind kann sich alleine helfen! Verantwortlich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen sind immer die Erwachsenen. Vor allem die Erwachsenen im sozialen Nahraum, in den Familien, Kindergärten, Schulen, Vereinen etc. - sie müssen wissen und spüren, wo Grenzen sind! Lesetipp: Mutig fragen - besonnen handeln. Informationen für Mütter und Väter zur Thematik des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen. 2020.Hrsg. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Jetzt lesen, bestellen oder anhören